Auf Dienstreise
Unsere Sehnsucht ist ihr Alltag, die Welt ihr Spezialgebiet: Sieben digitale Nomaden öffnen für uns ihre Tagebücher.

Nicht immer ist der Himmel über Grönlands Küsten so unschuldig
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Jens Notroff
Abenteuerliches Grönland
Wir wussten, worauf wir uns einließen: Zweimal schon haben meine Freunde und ich die urwüchsigen Küsten Grönlands mit dem Kajak erkundet. Diesmal aber brachte uns ein Sturm an unsere körperlichen Grenzen. Wir hatten Mühe, an Land zu kommen. Nach stundenlangem Kampf erreichten wir endlich eine Halbinsel, auf der wir übernachten konnten. Der Wind war so stark, dass ich fürchtete, unsere Zelte würden zerreißen. Der Morgen danach begrüßte uns mit Windstille und einem unschuldig blauen Himmel.


Im Iran traf Nadine Pungs kontaktfreudige Menschen
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Ob zum Essen oder zum Tee – Nadine Pungs war gerne Gast
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Nadine Pungs
Allein im Iran

Ich habe noch nie so neugierige Menschen getroffen wie im Iran. 30 Tage bin ich durch das Land gereist. Ich war allein unterwegs, aber einsam war ich nie. Egal wie bruchstückhaft das Englisch der Leute war: Immer haben sie versucht, Kontakt mit mir aufzunehmen, und meistens wurde ich auch gleich noch zum Essen oder zum Tee eingeladen. Einmal war ich bei einer Familie in Kaschan in der Provinz Isfahan zu Besuch, wir haben auf dem Boden gegessen. Sie wollten alles über mich wissen: woher ich kam, was ich im Iran wollte, und vor allem, wie es mir dort gefiel. Und sie hatten eine große Bitte: Ich soll den Deutschen erzählen, wie schön ihr Land ist.

Die Welt aus einer anderen Perspektive betrachten: Reisende halten den Sonnenuntergang auf Ibiza fest
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Gitti Müller
Unter Aussteigern auf Ibiza
Hippies, Yogis, Alternativmediziner: Auf Ibiza leben viele Aussteiger. Einige von ihnen habe ich auf meiner letzten Reise porträtiert. Ich habe viel von ihnen gelernt. Während einer Yoga-Stunde auf einer Lichtung im Wald habe ich mir vorgestellt, ein Baum zu sein. Immer intensiver nahm ich die Geräusche und Grüntöne um mich herum wahr. Das klingt seltsam, ich weiß. Aber es war einer der schönsten Momente. Die Welt aus einer anderen Perspektive betrachten – darum geht es doch auf Reisen.


Im Volcanoes National Park ...
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... kam Bloggerin Susanne Maier den Gorillas ganz nahe
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Susanne Maier
Bei den Gorillas in Ruanda

Natürlich hatte ich Angst, als der Silberrücken plötzlich auf mich zukam, nur wenige Meter von mir entfernt, ohne Scheibe, ohne Zaun. Es war im Volcanoes National Park in Ruanda. Ich hatte schon vorher das hohle Trommeln auf seiner Brust und seine grunzenden Rufe gehört, quasi als Warnung. Als ich das Tier einen Augenblick später durchs Dickicht auf mich zukommen sah, war es ganz still, bis auf das Knacken der Äste. In mir brodelte eine Mischung aus Furcht und Faszination. Es war einer dieser Momente, für die sich das Reisen lohnt – und in denen man einfach Vertrauen haben muss.

Nur zwei Minuten dauerte die Thunfisch-Auktion auf dem Tsukiji-Fischmarkt in Tokio
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Japan war Norah Steiners letzter Stopp nach einer langen Asienreise
© Norah Steiner5
Norah Steiner
Schlaflos in Tokio
Tokio ist perfekt, um sich überraschen zu lassen – überall gibt es etwas Interessantes zu entdecken. Den Tsukiji-Fischmarkt zum Beispiel. Um die Thunfisch-Auktion zu erleben, bin ich zusammen mit anderen Backpackern, die ich im Hostel kennengelernt habe, um zwei Uhr morgens zum Markt gefahren. Wir haben es tatsächlich geschafft, hineinzukommen und standen am frühen Morgen in der riesigen Halle voller Thunfisch. Die Auktion selbst ging schnell vorbei: Innerhalb von zwei Minuten war der Fisch verkauft. Im Anschluss haben wir gefrühstückt: das beste Sushi der Welt. Dafür hat sich das frühe Aufstehen gelohnt!


Das reale Ebenbild zur Serien-Insel aus "Lost": Little Corn Island
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Christoph Karrasch
Gestrandet in Nicaragua

Little Corn Island vor der Küste Nicaraguas ist das reale Ebenbild der Serien-Insel aus „Lost“: tropisch, grün, fernab vom Festland. Vor allem aber hatte niemand, den ich dort traf, vor seiner Ankunft irgend etwas darüber gewusst. Alle sind zufällig dort gelandet – und viele von ihnen kommen von den drei Quadratkilometern nicht mehr weg. Zwei Franzosen zum Beispiel, eineiige Zwillinge, die dort kurzerhand ein kleines Hotel eröffnet haben. Oder eine Amerikanerin, die sich vor Kurzem selbst geheiratet hat. Klingt nach Fernsehserie? Sag ich ja!

Besonders beeindruckt war Bloggerin Susanne Helmer bei ihrem Trip durch die USA vom Lower Antelope Canyon
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Susanne Helmer
Ein Roadtrip durch die USA
Ich fahre sonst nicht gern Auto, aber wo würde es sich besser anbieten als im Südwesten der USA, mit seinen endlosen Straßen und seinem fantastischen Panoramablick? Eine besondere Station war der Lower Antelope Canyon in Arizona. Ich konnte mich nicht sattsehen an den Mustern, die der Wind und das Wasser geformt haben, und an den Farben der Felsen – von Blassorange bis Weinrot. Ich habe alles fotografiert. Und bei jedem Klick gedacht: „Du bist nur einmal hier. Genieße es!“


Texte dieser und anderer Blogger sind erschienen in:
The Travel Episodes; Neue Geschichten für Abenteurer, Glücksritter und Tagträumer; Malik National Geographic.